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S&P macht Politik

Monday, September 5th, 2011

Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat angedeutet, welches Rating ein Eurobond bekommen würde. Zumindest ist das der Eindruck der bei FAZ Lesern zurückbleibt.

Wenn wir einen Eurobond haben, bei dem Deutschland 27 Prozent garantiert, Frankreich 20 Prozent und Griechenland 2 Prozent, dann läge das Rating des Eurobonds bei ,CC’, was der Kreditwürdigkeit Griechenlands entspricht

Moritz Krämer, zitiert nach “S&P droht mit Ramschstatus für Euroanleihen“, FAZ.net

Das ist aber eben nicht, was S&P gesagt hat. S&P hat angesagt, dass man Eurobonds falsch machen kann. Und in diesem speziellen Fall, wenn man sie so strukturiert wie die Bundesländer ihre gemeinsamen Bonds konstruieren. Der unterschied ist aber, dass Bundesländer über den Länderfinanzausgleich und über den Bund implizit haften, im Gegensatz zu den Eurostaaten, und deshalb keine explizite gemeinsame Haftung in ihre Bonds schreiben müssen. Das weiß natürlich auch Moritz Krämer, der Leiter des Länderbereichs Europa von S&P, er weiß aber auch das Journalisten nur eine Aufmerksamkeitsspanne von Halbsätzen haben – besonders wenn es ihrer eigenen Agenda dient. Aber nicht nur dann.

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