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Barack Obama

Friday, August 29th, 2008

Nach der Rede von Barack Obama heute morgen werden wieder einige Kom- mentatoren die Obamania mit dem Hinweis kritisieren, dass Obama für das Amt des US-Präsidenten kandidiert. Denken sie wirklich, die 200.000 in Berlin und die mehr als 70% der deutschen Bevölkerung die ihn wählen würden sind so naiv?

Zuerst und vor allem verkörpert Obama das Gegenbild zu George W. Bush und seinen Neocons, und allein diese Tatsache macht ihn für sehr viele Europäer zum Erlöser.

Joschka Fischer

Natürlich stimmt das. Aber es wird den vielen die Obama, angeblich unkritisch, zujubeln nicht entgangen sein, dass er für das Amt des US Präsidenten kandidiert -und nicht für das Amt des Dalai Lama. Deshalb wird er selbstverständlich US Interessen vertreten. Und jeder der sich seine Rede in Berlin angehört hat weiß das auch:

This is the moment when we must renew our resolve to rout the terrorists who threaten our security in Afghanistan, and the traffickers who sell drugs on your streets. No one welcomes war. I recognize the enormous difficulties in Afghanistan. But my country and yours have a stake in seeing that NATO’s first mission beyond Europe’s borders is a success. For the people of Afghanistan, and for our shared security, the work must be done. America cannot do this alone. The Afghan people need our troops and your troops; our support and your support to defeat the Taliban and al Qaeda, to develop their economy, and to help them rebuild their nation. We have too much at stake to turn back now.

Barack Obama in Berlin

Aber auch in der Außenpolitik gilt: der Ton macht die Musik!
Und eben hier ist der wesentliche Unterschied zu den Bushies. Obama wird bereits im Vorfeld die Interessen und Limitierungen der Verbündeten wahrnehmen. Und deshalb keine Konflikte provozieren, die allen Seiten nur schaden. Mit anderen Worten, er wird – hoffentlich – Realpolitik betreiben. Und die Stärke der USA realistisch einschätzen. Dann können die USA die dringend gebrauchte Führungsrolle bei der Bewältigung der globalen Probleme einnehmen, und diese Probleme können dann endlich effektiv angegangen werden. Es ist deshalb keine Begeisterung sondern Aufbruchsstimmung die in Berlin und bei anderen öffentlichen Reden Obamas die Massen mobilisiert.

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