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Beamen und Moral

Sunday, March 30th, 2008

Ich habe gestern The Prestige gesehen, und jedem der diesen Film noch nicht gesehen hat, empfehle ich die nächste Videothek zu besuchen. Der Film ist beeindruckend gut. Und hat mich zum nachdenken gebracht, handelt Angier am Ende falsch? Und wenn ja (was wohl unbestritten ist), was ist mit O’Brian und Scotty?
Spoiler ahead!

Wie der geneigte Nerd sich nun wohl gedacht hat, geht es um die moralische Einschätzung des Beamens. Bei Star Trek wird kaum jemand auf den Gedanken gekommen sein, dass Beamen falsch sein könnte. Aber The Prestige zeigt eine Variante, die auf jeden Fall moralisch fragwürdig ist.
Bei Star Trek scheint es so zu sein, dass der Passagier gescannt wird (und sich dabei auflöst). Dann entsteht er am Zielort neu, komplett mit allen Erinnerungen und Fähigkeiten. Wenn ich mir das Beamen also als Blackbox vorstelle, gibt es kein Problem. Am Ende gibt es genau die gleichen Personen wie am Anfang (und alle Beteiligten nehmen Freiwillig an dem Gedankenexperiment teil). Zumindest habe ich als außenstehender Beobachter keine Möglichkeit zu erkennen ob überhaupt gebeamt wurde, kann mir also kein Urteil anmaßen.
Aber nun zu meinem Dilemma, nehmen wir an der Passagier wird nicht beim Scannen zerstört, sondern absichtlich nach dem Scannen. Danach wird die Kopie erzeugt und am Ende greift wieder das Blackbox Argument von oben. Sollte also mit dieser Argumentation in Ordnung sein. Aber in einem konkreten Szenario, ich scanne mich, lasse mein Muster 10m weiter, neben dem bereitgelegten Revolver, neu entstehen und erschieße das Original, ist es Mord. Und es wird sicherlich nicht besser, weil ich den “Original-Zerstörungsmechanismus” in den Transporter einbaue, anstatt eine Waffe zu benutzen.
Um den Zirkelschluss zu komplettieren, nehmen wir nun an, dass wir die Wahl haben zwischen beiden Szenarien. Ist dann nicht auch dass erste Szenario Mord? Schließlich gibt es die Möglichkeit das Original zu erhalten. Schlimmer noch, es wird die bewusste Entscheidung getroffen, es nicht zu tun.

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