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Blog-Karneval: Online-Überwachung & Co. – Wie erreichen wir die Bürger?

Thursday, February 7th, 2008

blariog.net hat einen Blogkarneval zum Thema Überwachung gestartet.

“Ziele sind:

* Erreichen und informieren von Menschen, an die wir bislang nicht heran kamen – entweder, weil diese eher unpolitisch sind oder weniger an technischen Dingen interessiert und der Meinung, dass die VDS eh nur Freaks interessiert
* Möglichkeiten für diese Menschen zu finden, ihrem Protest Ausdruck zu verleihen, abseits von Demonstrationen, Blog-Aktionen etc.

Bitte tragt diesen Aufruf weiter, informiert Blogger, verlinkt diesen Beitrag… “

Je länger ich über die Frage, “Welche neuen Aktionsformen braucht es?” nachgedacht habe, um zentraler schien die Frage, wo liegt das Problem, warum scheinen die “alten” Aktionsformen so wenig zu greifen? Meine Antwort darauf ist, wie jede monokausale Erklärung, Unvollständig.
Betrachten wir aber trotzdem einen idealisierten Tagesschaubericht, hier Schäuble und die Sicherheit, dort der Datenschutzbeauftragte Peter Schaar. Selbst wenn der Bericht ideal unvoreingenommen ist, wird der Zuschauer zu einer adhoc Abwägung gezwungen. Und der Zuschauer wird dazu sein Vorurteil, sein Urteil vor dem Bericht, zu rate ziehen. Jemand der überwiegend gegen Überwachung ist, ist danach gegen den Bundestrojaner. Jemand der für mehr Sicherheit ist, ist dann gegen Datenschutz. Deshalb bekehren konkrete Projekte wie “Stoppt Vorratsdatenspeicherung!” nur die Überzeugten1. Aber sie werden “die schweigende Mehrheit” nicht überzeugen oder erreichen sogar den gegenteiligen Effekt. Dieses Problem wird dadurch verschärft, dass Datenschutz ein sehr abstraktes Thema ist.
Glücklicherweise ist Datenschutz aber auch ein Buzz-Word wie Freiheit, Sicherheit und Umweltschutz, jeder ist intuitiv dafür. Zumindest wenn es keine Abwägung gegen ein anderes Thema gibt. Und diese Eigenschaft gilt es auszunutzen. In der Hoffnung, dass etwas hängen bleibt, sollte also versucht werden Datenschutz ohne obige Abwägung in die Medien zu bringen.
Viele Greenpeace Aktionen, und auch das “Killerschach Spiel” der Piratenpartei letzten Sommer, funktionieren so ähnlich. Die eigentliche Nachricht ist dann die Aktion und nebenbei wird erwähnt, was damit erreicht werden soll. Leider habe ich keine gute Idee für so eine Aktion, Überwachungskameras sind halt viel kleiner und fragiler als Kühltürme. Deshalb kann man sich von ihnen nicht abseilen.

  1. Aber natürlich sind solche Kampagnen wichtig, damit man konkrete Ziele erreichen kann. []

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